Humidore
Für edle Zigarren mit so klingenden Namen wie Montecristo oder Cohiba ist eine schlichte 0815-Zigarrenkiste kein adäquater Aufenthaltsort. Der wahre Genießer und Zigarrenliebhaber stellt seinen braunen Schätzchen einen Humidor zur Verfügung.
Zigarren sind sensibel und wollen bis zu ihrem vorbestimmten Ende mit Respekt behandelt werden. Bis dahin kann in ungeeigneter Umgebung vieles geschehen, was ihren geplanten Verwendungszweck unmöglich macht. Wenn sich eines Tages der hohe Anschaffungspreis einer n10-005 kostbaren Zigarre in Rauch auflöst, so hatte der Besitzer dies beabsichtigt und empfindet beim Rauchen einen Hochgenuss, der ihm dies wert ist. Durch ungünstige Aufbewahrung bis zur Unbrauchbarkeit geschädigte Zigarren jedoch empfindet ein Raucher als Verlust und Ärgernis.
Mit einem Humidor wird das nicht passieren. Jeder passionierte Zigarrenfreund sollte nicht auf diesen bewährten Behälter für seine wertvollen Zigarren verzichten. Schließlich käme 220-802 auch niemand auf den Gedanken, aufwendig zubereitete Speisen auf Papptellern zu servieren. Jedes Genussmittel verdient ein passendes Umfeld, um den Wert zu erhalten. Das betrifft sowohl den Moment des Genießens als auch schon den Weg dorthin.
Das Innere eines Humidors stellt eine eigene Klimazone dar. Zigarren sind ein tropisches Produkt und fühlen sich im Tropenklima besonders wohl. Mit einer Temperatur zwischen 18° C und 22° C sowie einer Luftfeuchtigkeit von 68 % bis 75 % imitiert der Humidor die ideale Klimazone. Zu heiß und zu feucht darf es nämlich auch nicht sein, sonst beginnen die Zigarren zu schimmeln. Zu trockene Umgebungsluft hingegen, wie sie in einer simplen Zigarrenkiste herrscht, trocknet auch die Zigarren allmählich aus bis zum Zerbröseln. Dazu verflüchtigt sich das Aroma. Wichtig ist beim Betrieb eines Humidors, auf ein konstant gleiches Innenklima zu achten. Auf diese Weise lassen sich Zigarren sogar mehrere Jahre risikolos lagern ohne Aromaverlust oder weitere Qualitätseinbußen.
Gefertigt ist ein Humidor meistens aus Holz. Viele Zigarrenraucher schwören auf unlackiertes massives Zedernholz, das neben seinem guten Klimaverhalten gleichzeitig gegen Tabakkäfer und Milben wirkt. Eine leichte Aromaübertragung des Zederndufts auf das Rauchgut lässt sich bei längerer Lagerung nicht ausschließen, manche Raucher schätzen allerdings genau dies. Ein kleines hineingestelltes Gefäß mit Wasser sorgt zusammen mit ausgeklügelter Technik für die Luftbefeuchtung. Auf Wasserzusätze sollte verzichtet werden, da diese in die Zigarren übertreten können. Zur Abwehr der Schimmelbildung kann Propylenglykol beigegeben werden. Benzoesäure empfiehlt sich nicht, da sie krebserregend verbrennt. Ein Hygrometer informiert über die aktuelle Luftfeuchtigkeit. Oft schließen Humidore nicht luftdicht. Das stellt jedoch eher einen Vorteil als einen Nachteil dar, denn in einem hermetisch verschlossenen Behälter steigt die Schimmelgefahr. Er ist daher regelmäßig zu lüften. Die im Humidor zirkulierende Luft sollte auf ein mäßiges Tempo justiert werden. Gerade Zigarrendeckblätter sind zugluftempfindlich und reagieren leicht mit Einreißen.
Humidore gibt es bereits seit langer Zeit. Neben den altbewährten traditionell gefertigten Behältnissen sind hochmoderne Modelle auf dem Markt, die über elektronische Sensoren sowie Regler eine optimale Klimaeinstellung gestatten.
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