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Die italienische Modemarke Herno

Angefangen hat alles mit der Produktion von Regenmänteln. 1948 hatte der schon vorher mit diversen Unternehmungen in der italienischen Wirtschaft erfolgreiche Giuseppe Marenzi gemeinsam mit seiner Ehefrau Alessandra die Idee, die wasserabweisenden Mäntel auf den italienischen Markt zu bringen. Eine Pioniertat, denn Regenbekleidung gehört klassischerweise nicht zu den bevorzugten Modeartikeln im von der Sonne verwöhnten Italien. Allerdings stammte der Regenmantel-Designer vom Lago Maggiore, dem berühmten oberitalienischen See im Piemont, wo das Wetter rasch umschlagen kann.

Die Marke Herno konnte sich rasch und nachhaltig am Modemarkt etablieren. Modische Schnitte und ausgetüftelte Techniken bei der Verarbeitung hochwertiger Stoffe zu wetterfesten Mänteln sorgten dafür, dass die bodenständigen Italiener rasch auf Erfolgskurs gingen. 1950 wurde die Produktpalette um Regenmäntel für Damen erweitert, in den 1960ern gesellten sich edle Mäntel aus Kaschmir für Sie und Ihn dazu. Herno eröffnete mehrere neue Filialen und schickte Mannequins mit superkurzen trendigen Regenmänteln über die Laufstege italienischer Modenschauen. Die Italiener hatten es fertig gebracht, den an sich schlichten Regenmantel zu einem modischen Attribut mit Wiedererkennungswert zu machen. Erkennungsmarke ist bis heute das Herno-Logo an jedem Kleidungsstück, dass die Fabrik des italienischen Labels verlässt.

Seit den 1970er und 1980er Jahren expandierte die Marke international.

Erster Laden im Ausland war ein Herno-Shop im japanischen Osaka, bis heute gehören Japaner zu den treuesten Kunden der Regenmantel-Marke. Die USA kamen als Standort für Herno-Shops bald hinzu, hier konnten sich Herno-Wettermäntel vor allem an der oft verregneten Ostküste in Städten wie New York und Bosten durchsetzen. Bei der Damenlinie ergänzten bald Mäntel und Jacken in klassischen Schnitten aus edlen Wollstoffen die Kollektionen, bei den Herren blieb es schwerpunktmäßig bis heute beim bewährten Wettermantel, hinzugekommen ist die zeitgemäße Outdoor Jacke. Die Mäntel und Jacken sind heute allerdings technisch weitaus ausgereifter und werden nach allerneuesten Erkenntnissen in Sachen Wetterfestigkeit und Abwehr von Regen gefertigt. Bei seinen Outdoor Jacken feilt das Label immer wieder an neuen Stoffen, um gleichzeitig an traditionellen Nähechniken und typisch italienischen Designs festzuhalten. Klassiker ist bis heute eine maximal 200 Gramm leichte Daunenjacke, gefüllt mit echten Gänsefedern und vom Style her an italienische Retro-Motorradjacken erinnernd.

Insgesamt hat sich der Schwerpunkt bei Herno vom klassischen Regenmantel weg eher in Richtung auf hochwertige Outdoor Jacken und wetterfeste Outdoor Mäntel aus modernen synthetischen Fasern verlagert. Auf made in Italy legt die Marke Herno dabei bis heute großen Wert, genauso wie auf die Bewahrung klassischer Traditionen italienischer Mantelherstellung bei gleichzeitiger Einbindung von High-Tech. So versucht sich Herno erfolgreich im Spagat zwischen italienischer Klassik und internationaler Moderne.

Auch mehr als 60 Jahre nach Firmengründung ist die Marke Herno immer noch in Familienbesitz und wird von einem Sohn des Gründers geleitet. Firmensitz ist nach wie vor das Dörfchen Lesa am Lago Maggiore, der wichtigste Showroom ist heute in Mailand. Herno Shops gibt es mittlerweile in aller Welt.


Stefano Bemer – handgemachte feinste Herrenschuhe aus Florenz

Die Marke Stefano Bemer steht für edle handgemachte Herrenschuhe der Oberliga aus Italien. Der Schuhmacher und sein nostalgisch wirkender Schuhladen mit Werkstatt in Florenz genießt Weltruf. Berühmt wurde Bemer für orignelle und gleichzeitig bequeme Schuhkreationen, bei denen auch schon mal ausgefallenes Leder etwa vom Elefanten oder vom Hai zum Einsatz kommen.

Stolz zählt Stefano Bemer die exotischen Lederarten auf, aus denen seine Schuhe gefertigt werden. Neben Elefant und Kamel zählen dazu Krokodil und Flusspferd, Rochen und Hai sowie Strauß und Kröte. Der Schwerpunkt liegt allerdings auf feinstem Kalbsleder aus Frankreich und England. Der sehr bodenständig und ein wenig rustikal wirkende Schuhmachermeister fertigt in seiner winzigen Werkstatt individuelle Schuhe im Kundenauftrag nach Maß, hat aber auch eine kleine feine Pret-a-Porter-Linie im Angebot. Eines sind Bemers Kreationen mit Sicherheit nicht: gewöhnlich. So wagt sich der Meister fantasievoll an ausgefallene Farbkombinationen und leicht exzentrisch wirkende Schnitte. Seit 1983 betreibt der Florentiner seine Werkstatt mit Laden in der idyllischen Altstadt seiner Heimatstadt. Zur erklärten Firmenphilosophie seines Hauses gehört es, ausgefallenes und originelles Schuhwerk herzustellen, ohne dabei in Exzentrik zu verfallen.

In der kleinen Werstatt, die sehr urig und originell wirkt, taucht der Besucher ein in eine andere, romantische Welt des Schuhemachens, wie es heute beinahe ausgestorben zu sein scheint. Das hier eine nostalgische, von der Liebe zum Leder und zum Schuhemachen geprägte Atmosphäre herrscht, hat sich bis nach Hollywood herumgesprochen. Viele Hollywoodstars sind treue Kunden und einer war sogar eine Zeit lang „Lehrling“ bei Meister Bemer. Daniel Day-Lewis, bekannt aus Blockbustern wie Der letzte Mohikaner und Gangs of New York, nahm sich Ende der 1990er Jahre eine Auszeit von der Welt des Films und tauchte ein in die so ganz andere des Schuhmacherwesens: Der Hollywoodstar erlernte immerhin fünf Jahre lang bei Meister Bemer dessen Handwerk. Bemer selber, der aus einem kleinen Ort in Chianti stammt, ist gelernter Taschenmacher und ließ sich von einem der letzten klassischen italienischen Schuhmacher in Florenz zum Schuhmacher ausbilden.

Laden und Werkstatt stehen Besuchern des Geschäfts am Borgo di San Frediano in Florenz jederzeit offen. Hier gewährt Stefano Bemer, mittlerweile unterstützt von zwei japanischen Assistenten, Einblick in die Kunst der Herstellung feinsten Schuhwerks für Herren klassischer italienischer Machart. Schnürschuhe und Spangenschuhe verschiedener Styles sind ebenso vertreten wie bequeme und lässige Slipper. Farblich ist von den verschiedensten Brauntönen bis zu Schwarz alles dabei. Elegante, auf Hochglanz polierte Abendschuhe fertigt Stefano Bemer ebenso wie strapazierfähige bequeme Business-Schuhe und besonders tragefreundliche Freizeitschuhe. Rund 180 Paar Schuhe verlassen in etwa jährlich die Florentiner Werkstatt unweit des Arno-Ufers, nicht gerechnet die Paare, die der Edel-Schuhmacher im Auftrag seiner Kunden individuell fertigt. Für ein Paar Schuhe setzt Stefano Bemer rund 40 Stunden Arbeit an. Da sind die knapp 500 Euro, die für die günstigeren unter den Modellen zu zahlen sind, vergleichsweise preiswert.